Endodontie

Endodontie
Endodontie: Wurzelbehandlung

Wann ist eine Wurzelbehandlung erforderlich? 
Meistens ist Karies schuld, wenn die Zahnwurzel behandelt werden muss. Die Bakterien, die für die Zerstörung der Zahnsubstanz verantwortlich sind, haben sich einen Weg in das Zahninnere geschaffen und sind bis zu den Kanälchen in der Zahnwurzel vorgedrungen. 

Jede Zahnwurzel hat mindestens einen Kanal, der mit Gewebe (Nerv, Blutgefäße, Lymphgefäße und Bindegewebe) gefüllt und am unteren Ende offen ist. Damit ist die Verbindung des lebenden Zahnmarks mit dem Körper hergestellt und der lebensnotwendige Stoffwechsel gesichert. 

Dringen Bakterien in dieses Gewebe ein, entsteht eine Entzündung, die Gefäße dehnen sich aus, finden dafür in dem engen Raum aber kaum Platz und drücken deshalb auf den Nerv: Kein Wunder, daß dadurch heftigste Schmerzen entstehen! Wird nicht rechtzeitig eingegriffen, sucht sich die Entzündung einen Weg und kann innerhalb weniger Stunden bis zu ein paar Tagen über den Kieferknochen bis ins Weichgewebe wandern: Eine "dicke Backe" (Abszess) entsteht. Im schlimmsten Fall können die Bakterien von dort aus Richtung Herz wandern oder ins Gehirn und zu schweren Erkrankungen führen. Wurzelentzündungen können sich auf den ganzen Organismus auswirken

Auch nach Unfällen, wenn dadurch Teile eines Zahnes abgebrochen sind, ist oft eine Wurzelbehandlung und nachfolgende Weiterversorgung mit Zahnersatz nötig.

Vorteile der Wurzelbehandlung: 
 
Der natürliche Zahn wird erhalten und steht fest an seinem Platz im Kiefer!
Der eigene Zahn sieht genauso aus wie seine natürlichen Nachbarn - ein optisches Plus!
Es wird keine weitreichendere Behandlung und damit möglicherweise aufwendiger Zahnersatz notwendig!
Wenn später einmal eine Brücke über verlorengegangene Nachbarzähne notwendig werden sollte, bietet der eigene Zahn eine hervorragende Stütze!
Nachteile - Komplikationen und Risiken:

Wurzelbehandlungen sind in etwa 80% der Fälle erfolgreich. Ursachen für einen Misserfolg sind:
Unzugängliche Wurzelkanalabschnitte, die nicht gefüllt werden können.
Verlegung des Wurzelkanals durch starke Krümmung der Wurzel oder Kanalverzweigungen.
Abgebrochene Instrumente.
Besonders hartnäckige Mikroorganismen (Bakterien), die zu einer zusätzlichen parodontalen Schädigung des Zahnes führen.
Perforation und Fraktur der Wurzel.

Um auch bei komplizierten Bedingungen einen optimalen Behandlungserfolg zu erzielen, haben wir bereits vor geraumer Zeit die mechanische Wurzelkanalaufbereitung mit drehmomentgesteuerten Motoren sowie Titaninstrumenten eingeführt. Eine integrierte Messfunktion sorgt dafür, dass der Zahn nur bis zum Ende der Wurzel bearbeitet wird. Eine Überinstrumentierung in den Kieferknochenbereich ist somit nahezu ausgeschlossen. Ein weiterer Vorteil der Messtechnik ist der Verzicht auf weitere Röntgenbilder zur Messung und damit eine deutliche Reduktion der Strahlenbelastung während der Behandlung.
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